M. pneumoniae

Neuro-Depesche 4/2005

Zwangsstörung nach Striatum-Nekrose

Bei einem 17-jährigen Jungen war eine atypische, durch M. pneumoniae verursachte interstitielle Pneumonie mit Fieber aufgetreten, die zu einem akuten, später reversiblen Akinese-Rigor-Syndrom führte. Im MRT war ein auf das Striatum begrenztes zytotoxisches Ödem beidseits zu sehen. Nach vier Monaten bestanden nach neurologischer Besserung noch choreiforme Armbewegungen und leichte Fußdystonien. Die MRT-Befunde nach neun Monaten zeigten eine striatale Atrophie und Gliose beidseits. Nach vier Jahren präsentierte sich der Patient ruhelos und hyperkinetisch mit leichten extrapyramidalen Symptomen. Er litt unter schweren Zwangsgedanken und -handlungen und zeigte in den neuropsychologischen Tests im Vergleich zu früheren Tests kognitive Defizite: Während Sprachvermögen und Aufmerksamkeit unverändert waren, bestand eine Abnahme der Intelligenz, des verbalen Gedächtnisses, der Wortflüssigkeit und der Exekutivfunktionen. Das neuropsychologische Profil entsprach dem Bild einer (frontal-) subkortikalen Demenz. Somit weist die Kasuistik u.a. auch auf die pathogenetische Rolle gestörter frontostriataler Verbindungen bei Zwangsstörungen und subkortikalen Demenzen hin. (EJW)

Bei einem 17-jährigen Jungen war eine atypische, durch M. pneumoniae verursachte interstitielle Pneumonie mit Fieber aufgetreten, die zu einem akuten, später reversiblen Akinese-Rigor-Syndrom führte. Im MRT war ein auf das Striatum begrenztes zytotoxisches Ödem beidseits zu sehen. Nach vier Monaten bestanden nach neurologischer Besserung noch choreiforme Armbewegungen und leichte Fußdystonien. Die MRT-Befunde nach neun Monaten zeigten eine striatale Atrophie und Gliose beidseits. Nach vier Jahren präsentierte sich der Patient ruhelos und hyperkinetisch mit leichten extrapyramidalen Symptomen. Er litt unter schweren Zwangsgedanken und -handlungen und zeigte in den neuropsychologischen Tests im Vergleich zu früheren Tests kognitive Defizite: Während Sprachvermögen und Aufmerksamkeit unverändert waren, bestand eine Abnahme der Intelligenz, des verbalen Gedächtnisses, der Wortflüssigkeit und der Exekutivfunktionen. Das neuropsychologische Profil entsprach dem Bild einer (frontal-) subkortikalen Demenz. Somit weist die Kasuistik u.a. auch auf die pathogenetische Rolle gestörter frontostriataler Verbindungen bei Zwangsstörungen und subkortikalen Demenzen hin. (EJW)

Quelle: Termine, C: Long-term follow-up of an adolescent who had bilateral striatal necrosis secondary to Mycoplasma pneumoniae infection, Zeitschrift: BRAIN AND DEVELOPMENT, Ausgabe 27 (2005), Seiten: 62-65

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