Die GWAS-Metaanalyse umfasste 20.183 Patienten mit einer ADHS (ICD10) und 35.191 Nicht-Erkrankte. Am größten war eine dänische Kohorte von 14.584 Patienten und 22.492 Kontrollen der Lundbeck- Stiftung iPSYCH.
Insgesamt fanden sich in der Genotypisierung mittels Illumina PsychChip 304 Gen-Varianten in 12 Loci, die die Schwelle für die Genom-weite Signifikanz überschritten (p > 5 × 10−8). 43 Gen-Varianten zeigten Überschneidungen mit anderen psychiatrischen Krankheiten wie Major Depression und Schizophrenie sowie mit ADHS-typischen Merkmalen wie Rauchen, Übergewicht und Schulbildung.
Unter den 12 unabhängigen Loci (ohne signifikante Heterogenität zwischen den zwölf Kohorten) (Tab. 1) b efinden s ich mehrere, darunter FOXP2, SORCS3 und DUSP6, auf oder nahe von Genen, die mit vermutlich ADHS-relevanten Entwicklungsprozessen assoziiert sind. So spielt z. B. FOXP2 auf Chromosom 7 eine Rolle für die Synapsen-Bildung und für Mechanismen des Lernens und der Entwicklung von Sprache.
Polygenetischer Risiko-Score
Nach den aus den Loci kalkulierten polygenetischen Risiko-Scores (PRS) erhöhte sich das ADHS-Risiko mit jeder Dezile „dosisabhängig“. Der PRS erklärte dabei maximal 5 % der Varianz für eine ADHS. Die Autoren betonen die Bedeutung ihrer Resultate und die ausgeprägte „polygenetische Architektur“ der ADHS. HL