Fallbericht Therapie des MS-Schubes

Neuro-Depesche 7-8/2023

ZVT nach Steroidpuls

Nebenwirkungen bei einer hochdosierten Steroidtherapie von MS-Schüben können u. a. Elektrolytentgleisung und Hyperglykämien sein. Wie der Fall einer jungen MS-Patientin zeigt, kann der Steroidpuls auch eine zerebral-venöse Thrombose (ZVT) auslösen.

Bei der 19-Jährigen mit Sensibilitätsstörungen der Extremitäten und Tremor der rechten Hand wurde ein MS-Schub diagnostiziert. Sie erhielt einen Steroidpuls (5 Tage Methylprednisolon 1.000 mg/d, dann 3 Tage 500 mg/d). Darunter entwickelte sie einen episodischen stechenden Kopfschmerz am rechten Hinterkopf. Das CT des Schädels zeigte linksseitig eine Verdichtung von Sinus sigmoideus, transversus und confluentius sowie Emboli in der V. cephalica und V. cervicalis. Die Laborwerte sprachen für eine Gerinnungsstörung (Fibrinogen-Spiegel: 1,86 g/l; Plasma-Prothrombin-Zeit: 8,80 s, etc.).

Die nun diagnostizierte ZVT wurde zunächst mit niedermolekularem Heparin behandelt. Die Kopfschmerzen verschwanden schon nach einem Tag, jedoch entwickelte die Patientin eine intermuskuläre venöse Thrombose am rechten Bein. Die gerinnungshemmende Therapie wurde fortgesetzt und die Steroiddosis verringert. Trotz fehlender Symptome nach 17 und 24 Tagen wurde eine Thrombose der linken V. jugularis festgestellt, so dass die Patientin nun orales Rivaroxaban erhielt.

Bei der Entlassung waren Kopfschmerz, Sensibilitätsstörung und Tremor stark gebessert, die Muskelkraft erholt. Bei der Nachuntersuchung nach fünf Monaten zeigte das CT keine Auffälligkeiten mehr.

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