Bei älteren depressiven Menschen weisen verschiedene Studien auf Veränderungen des zerebralen Blutflusses (CBF) hin. Jetzt wurde in Schottland der CBF im Rahmen einer Fallkontrollstudie bei älteren Depressiven mit der Technik der arteriellen Spinmarkierung („Arterial spin labelling“, ASL) untersucht.
Bei 38 depressiven, mehrheitlich mit Antidepressiva behandelten Patienten im Alter > 60 Jahren wurde das Ausmaß der Depression mit der Montgomery-Asberg Depression Rating-Skala (MADRS) und der Geriatric Depression-Skala (GDS) bewertet. Mittels T1-gewichteter MRT-Aufnahmen wurde der Anteil an weißer und grauer Substanz ermittelt und mittels ASL-FLAIR-Sequenzen der CBF bestimmt. 30 gesunde Personen ähnlichen Alters dienten als Kontrollen. Für 8 Patienten war es die erste Episode, 13 hatten 1–5, einer 6–10 und 2 mehr als 10 depressive Phasen erlebt. Jeweils 19 wurden der „Early-onset“ bzw. der „Late-onset“-Gruppe zugeteilt. In 21 der 38 Fällen befanden sich die Patienten in Remission.
Bei den Depressiven konnte gegenüber der Kontrollgruppe ein deutlich höherer CBF in der weißen Substanz identifiziert werden (p = 0,003). In der grauen Substanz, im lateral und medial frontalen Cingulum sowie in den zentralen und parietalen Regionen waren keine signifikanten CBF-Unterschiede zu erkennen (p ≥ 0,2). Lag akut eine Depression vor, bestand eine signifikante Korrelation zwischen dem CBF der weißen Substanz und den MADRS-Scores (p = 0,03). Einen Zusammenhang zwischen CBF und dem Alter zu Krankheitsbeginn bzw. der Dauer der Depression sowie der Einnahme von Antidepressiva gab es nicht.
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