Differenzierte Rückenschmerz-Behandlung

Neuro-Depesche 12/2003

Zentrale COX-Hemmung und selektive Natriumkanal-Blockade

Entzündungsdominierte Rückenschmerzen sind am ehesten durch einen Prostaglandinhemmer wie Dexibuprofen zu therapieren. Liegen schmerzhafte Muskelverspannungen vor, bieten sich Natriumkanal-Blocker wie Tolperison an.

In der Schmerzbekämpfung sollten nicht nur die peripheren, sondern auch die zentralen Prostaglandine gehemmt werden - letztere werden vor allem für ausstrahlende, wiederkehrende und nächtliche Schmerzen verantwortlich gemacht. Beeinflussen lässt sich die zentrale Prostaglandin-Synthese z.B. durch das nichtsteroidale Antirheumatikum Dexibuprofen, das die Blut-Hirn-Schranke überwindet und mit einer Halbwertszeit von acht Stunden im Liquor verbleibt. Im Vergleich zu Ibuprofen lindert Dexibuprofen bei Koxarthrose-Patienten die Schmerzen signifikant stärker. In einer Studie an 178 Patienten waren nach acht Tagen die Beschwerden unter dem neuen Analgetikum deutlicher gelindert als unter dem Vergleichspräparat. In einer doppelblinden Parallelgruppen-Untersuchung an 110 Gonarthrose-Patienten reduzierten 75% der Tagesmaximaldosis von Dexibuprofen Gelenkschmerzen genauso stark wie Diclofenac in der Tagesmaximaldosis - bei besserer Verträglichkeit. Die gute Verträglichkeit wurde in einer Vergleichsstudie mit Celecoxib bestätigt. Bei Schmerzen und Muskelverspannungen hat sich Tolperison bewährt - mittlerweile liegen auch Daten von 2000 Patienten aus klinischen Studien vor. Es hilft nicht nur gegen schmerzhafte Verspannungen, sondern auch bei Spastik. Tolperison sediert nicht, führt nicht zu Abhängigkeit und ist auch für die Langzeittherapie geeignet. (bk)

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