In die Studie eingeschlossen wurden 206 Patienten mit Verschluss der (intrakranialen) A. carotis interna oder der proximalen A. cerebri media, der mind. 6, max. 24 h zurücklag. In allen Fällen bestand (altersadjustiert: < 80 vs. ≥ 80 Jahre) ein Missverhältnis zwischen relativ schwerer klinisch-neurologischer Symptomatik und relativ geringem Infarktvolumen.
107 Patienten wurden zur Thrombektomie und 99 zur Kontrollgruppe (Standardbehandlung ohne Intervention) randomisiert. Kombinierter primärer Endpunkt war die Behinderung nach dem Score einer „utility-weighted“ modifizierten Rankin Skala (0–10) und nach der Rate an Patienten mit funktioneller Unabhängigkeit nach 90 Tagen (mRS-Score 0, 1 oder 2 von insgesamt 6 Punkten)
Aufgrund der Ergebnisse der Interimsanalyse 31 Monate nach Beginn wurde die Studie wegen eindeutiger Überlegenheit der Thrombektomie vorzeitig gestoppt: Der durchschnittliche Score der „utility-weighted“ mRS nach 90 Tagen betrug in der Thrombektomie-Gruppe 5,5 gegenüber nur 3,4 in der Kontrollgruppe. Die auf verschiedene Variablen adjustierte Differenz lag bei 2,0 Punkten. Der Anteil an Patienten mit funktioneller Unabhängigkeit nach 90 Tagen lag bei 49% vs. 13%; hier betrug die adjustierte Differenz 33%. Akute neurologische Verschlechterungen waren unter der Intervention seltener (14% vs. 26%). Darüber hinaus unterschieden sich weder die Rate an symptomatischen Hirnblutungen zwischen den beiden Gruppen signifikant (6% vs. 3% ) noch die 90-Tages-Mortalität (19% vs. 18%). JL
.