Die Teilnehmerinnen stammten aus einer größeren Studie zu den Effekten eines Yoga-Programms auf die kardiovaskulären Risiken bei postmenopausalen, körperlich inaktiven Übergewichtigen. Die 75 Frauen wurden mit einem Screening-Fragebogen auf RLS-Symptome untersucht. 20 erfüllten alle vier RLS-Diagnosekriterien, zumeist mit mindestens einmal wöchentlichen Symptomen. In dieser eingebetteten Studie wurden nun je zehn von ihnen zu einem achtwöchigen Yoga-Programm bzw. zum Ansehen eines Schulungsfilms als Kontrollkondition randomisiert. Die für ältere Menschen modifizierte Yoga-Intervention nach Iyenga umfasste die klassischen Elemente wie Körperstellungen, Entspannung und Atemübungen und belief sich auf 2 x 90 Minuten pro Woche mit täglichem Üben zu Hause.
Außer den Effekten auf den Blutdruck und die Herzfrequenz als Ausdruck der Sympathikus-Aktivierung wurden die Auswirkungen des Yoga-Programms im Bereich der Schlafqualität nach dem Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI), des subjektiv empfunden Stress nach der Perceived Stress Scale (PSS) sowie der Affektlage nach dem Profile of Mood States (POMS) und der Angst nach dem State-Trait Anxiety Inventory (STAI) erhoben. Veränderungen der eigentlichen RLS-Symptomatik wurden leider nicht erfasst.
Zwei Patienten des Verum-Arms schieden aus. In der Yoga-Gruppe kam es in verschiedenen Parametern zu signifikant größeren Verbesserungen als in der Kontrollgruppe. Darunter waren ein Anstieg der Schlafqualität mit Zunahme u. a. von Schlafdauer und -effizienz sowie eine signifikant größere Renisch relevanten Insomnie (PSQI-Score ≥ 5). Mit Ausnahme einer Kategorie verbesserten sich auch alle Items des POMS zur Stimmung; Angst und Stress gingen ebenfalls signifikant zurück (jeweils p < 0,05). Außerdem sank auch der systolische/diastolische Blutdruck (p < 0,01). Die auf die Basisdaten adjustierten Effektgrößen für die Studienendpunkte waren sogar groß: Sie rangierten zwischen 1,9 für die Angst und 2,6 für die Schlafqualität. JL