Siponimod hat in der großen EXPAND-Studie (n = 1.651) das Risiko der SPMS-Patienten für eine nach drei Monaten bestätigte Behinderungsprogression gegenüber Placebo signifikant um 21 % (p = 0,013) reduziert – und war auch in sekundären Endpunkten (Schubrate, Hirnatrophie-Rate, T2-Läsionslast) überlegen wirksam.
Nun legen neue Auswertungen nahe, dass der S1P-Rezeptormodulator den Zeitraum bis zur Rollstuhlpflichtigkeit um einige Jahre hinauszögern könnte: Eine Post-hoc-Analyse der EXPAND-Studie ergab eine Risikosenkung für den Übergang von einem EDSS-Wert von 6,5 zu einem anhaltenden EDSS-Wert von ≥ 7 gegenüber Placebo um 28 %. In einem Rechenmodell mit Extrapolierung unter Annahme eines stabilen Effektes über den zeitlichen Verlauf wird der EDSS-Wert von ≥ 7,0 unter Placebo nach median 12,0 Jahren, unter Siponimod aber erst nach median 16,3 Jahren erreicht.
Diese Daten sprechen für den Langzeitnutzen von Siponimod in Bezug auf die Mobilität der Patienten. Andere Studienauswertungen hatten gezeigt, dass der neue S1P-Rezeptormodulator auch die Kognition der MS-Patienten positiv beeinflussen und den MS-typischen Volumenverlust der grauen Substanz signifikant reduzieren kann. Der Wirkstoff zeigt im Übrigen ein Sicherheitsprofil, das insgesamt mit den bekannten Effekten der S1P-Rezeptormodulation übereinstimmt.
Nach der jüngst erfolgten Empfehlung des Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der EMA wird die Zulassung des – in den USA bereits zugelassenen – Siponimod in Europa für Anfang 2020 erwartet. JL