An der multizentrischen Nichtunterlegenheitsstudie European Comparative Effectiveness Research on Blended Depression Treatment Versus Treatment-as-Usual (E-COMPARED) hatten 943 Erwachsene mit einer Major-Depression-Episode (MDD) teilgenommen. Nach Randomiserung unterzogen sich 476 einer kombinierten KVT, bestehend aus einer webbasierten plus persönlichen Behandlung und 467 Patienten einer Standardbehandlung (Treatment as usual, TAU). 558 Patienten (59,2 %) durchliefen die gesamten zwölf Monate.
Negative Insomnieeffekte nur in der KVT-Gruppe
Schlafstörungssymptome zu Studienbeginn wurden anhand von vier Fragen des Quick Inventory of Depressive Symptomatology (QIDS)–Self-Report erfasst. Mit der Schwere der Depressionssymptome (nach dem Patient Health Questionnaire-9, PHQ-9) waren initiale Schlafprobleme weder nach drei Monaten (β: 0,06, 95 %-KI -0,11 bis 0,23) noch nach sechs Monaten (β: 0,09, 95 %-KI: -0,10 bis 0,28) signifikant assoziiert.
Auch nach zwölf Monaten beeinflussten Insomniesymptome die Verringerung der depressiven Symptome nach PHQ-9 in der Gesamtstichprobe nicht signifikant (β: 0,16, 95 %-KI: -0,04 bis 0,36). Während dies auch auf die Patienten des TAU-Studienarms zutraf (β: -0,23, 95 %-KI -0,50 bis 0,05), ergab sich im KVT-Arm ein signifikanter negativer Effekt der initialen Schlafstörungssymptome auf die Besserung der Depression nach zwölf Monaten (β: 0,49, 95 %-KI: 0,22 - 0,76). Dieser blieb auch nach Anpassung auf die initiale Depressionsschwere bestehen.
In Übereinstimmung damit beeinflussten anfängliche Insomniesymptome den MDD-Diagnosestatus nach dem Mini-International Neuropsychiatric Interview (MINI-NPI) nach zwölf Monaten im Gesamtkollektiv und im TAU-Arm nicht signifikant, wohl aber im KVT-Arm (Odds Ratio: 1,18; 95 %-KI: 1,02 - 1,38). JL