MR CLEAN ist eine prospektive, multizentrische Beobachtungs-Kohortenstudie mit Schlaganfall-Patienten, die im niederländischen Behandlungsalltag eine endovaskuläre Therapie erhalten hatten. Die WML wurden anhand eines kontrastlosen CTs mit einer visuellen Skala bewertet. Primärer Endpunkt war der Score der modifizierten Rankin-Skala (mRS) nach 90 Tagen. Sekundär wurden die Mortalität, eine frühe neurologische Erholung, eine erfolgreiche Reperfusion (extended Thrombolysis in Cerebral Infarction [eTICI]-Score ≥ 2b), eine vergebliche Rekanalisation (mRS-Score ≥ 3 trotz erfolgreicher Reperfusion) und das Auftreten symptomatischer intrakranieller Blutungen (sICH) erhoben.
40 % der Patienten mit WML
Unter 3.046 zwischen März 2014 und Nov 2017 in das Register aufgenommen Patienten hatten 1.855 (61 %) keine WML, 608 (20 %) leichte und 588 (19 %) mittelschwere bis schwere WML. Nach 90 Tagen verstorben waren in diesen drei Gruppen 351 Patienten (20,4 %) versus 215 (38,2 %) und 249 Patienten (44,9 %).
Ein günstiges Outcome (mRS-Score 0 - 2) wurde bei 838 Patienten (49 %) ohne WML, bei 192 (34 %) mit leichter WML und bei 130 (24 %) mit mittelschwerer bis schwerer WML erreicht. Steigende WML-Grade waren „dosisabhängig“ mit einer Verschiebung hin zu einem schlechteren funktionellen Outcome (mRS-Score > 2) verbunden: Die adjustierte Common Odds Ratio dafür (vs. keine WML-Läsionen) betrug 1,34 (95 %-KI: 1,13 - 1,60) bei leichten und 1,67 (95 %-KI: 1,39 - 2,01] bei 42mittelschweren bis schweren WML (p < 0,001) (Abb. A). Auch die 90-Tage-Mortalität war bei Patienten mit WML höher (Abb. B).
Außerdem waren steigende WML-Grade signifikant mit einer vergeblicher Rekanalisation (p < 0,001) und negativ mit einer frühen neurologischen Erholung (p = 0,041) assoziiert, nicht jedoch mit der Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Reperfusion oder sICH. JL