In einem MS-Zentrum in Padua wurden zwischen dem 27. April und 3. Mai 2020 mit 140 MS-Patienten Telefoninterviews durchgeführt. 60 Patienten wurden mit Natalizumab (NTZ) und 80 mit Fingolimod (FTY) behandelt. Beide Medikamente bewirken – über ganz verschiedene Mechanismen – in erster Linie eine Hemmung der Lymphozyten-Migration.
Sechs Patienten symptomatisch – keine Komplikationen
Bei 104 der 140 MS-Patienten (NTZ: 50, FTY: 54) wurden SARS-CoV-2-IgG-Assays durchgeführt. 14 von ihnen (13,4 %) waren Virus-positiv (NTZ: 8, FTY: 7). Unter ihnen erfüllten anhand ihrer selbstberichteten klinischen Symptome acht (57,1 %) die Kriterien eines asymptomatischen und drei (21,4 %) die eines leicht symptomatischen Verlaufs.
Ebenfalls drei Patienten (NTZ, NTZ, FTY; EDSS: 4,5, 2,0 und 2,0; Lmphozyten 2.500, 4.200 und 1.800/μl; alle weiblich) hatten einen symptomatischen Verlauf mit Anosmie und anderen Symptomen. Keiner von ihnen entwickelte Komplikationen oder musste im Krankenhaus behandelt werden (COVID-19-Schweregrad je < 3 auf einer Skala von 0 bis 7). Gemäß den italienischen Richtlinien wurden die DMT bei allen sechs symptomatischen Patienten bis zur Genesung von der Infektion trotzdem sicherheitshalber abgesetzt. HL