Die Recherche (bis Dez. 2017) ergab 44 randomisierte kontrollierte Studien (RCT) mit 6.373 Teilnehmern mit einer Major Depression. Sie waren durchschnittlich 73,9 Jahre alt und über median neun Wochen vor allem mit den SSRI Fluoxetin (acht Studien) und Paroxetin (sieben Studien) behandelt worden, deutlich seltener mit TZA, SSNRI, SNRI, a2-Antagonisten (Mianserin, Mirtazapin) und MAO-Hemmern. Das Ansprechen wurde als 50 %- ige Verbesserung auf validierten Ratingskalen wie der Hamilton Depression Scale (HAMD) oder der Montgomery-Asberg- Depression Scale (MADRS) definiert.
Gepoolte Ansprechrate
Der Metaanalyse zufolge erreichten unter einer durchschnittlichen Fluoxetin-Äquivalenzdosis von 30,21 mg/d im Durchschnitt 50,7 % der Patienten (in 38 RCT mit 5.991 Teilnehmern) mindestens eine Halbierung der Ausgangs-Scores (95 %-KI: 47,0 % – 54,4 %). Die Heterogenität zwischen den Studien war dabei allerdings erheblich (I2: = 86,2 %).
Sensitivitäts-Subgruppen- und Meta- Regressionsanalysen zeigten u. a., dass depressive Patienten in Placebo-kontrollierten Studien schlechter ansprachen als in Antidepressiva-kontrollierten Studien (43 % vs. 53 %, p = 0,01). Zahlreiche andere Faktoren waren dagegen wider Erwarten keine signifikanten Moderatoren des Ansprechens, z. B. durchschnittliches Patientenalter, Studiendauer, Anteil an Frauen, initiale Depressionsschwere, Antidepressiva- Dosis, Publikationsjahr, Studiensponsoring und stationäre vs. ambulante Behandlung.
Wirksamkeit der Substanzen
Die Ansprechraten betrugen unter MAOHemmern 75,0 %, SSRI 48,1 %, SSNRI 49,0 %, TZA 56,5 %, SNRI 34,0 % und a2- Antagonisten 50,6 %. Statistisch signifikant waren die Unterschiede aber nur zwischen MAO-Hemmern und SSRI (p = 0,027) bzw. SSNRI (p = 0,047), nicht aber z. B. zwischen SSRI und TZA (p = 0,06). JL