Angehörige von Demenzkranken

Neuro-Depesche 4/2008

Wie "PAULA" im Alltag helfen soll

Die Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) belastet stets auch die betreuenden bzw. pflegenden Angehörigen massiv. Obwohl wirksame Antidementiva wie Galantamin evidenzbasierte Therapien der ersten Wahl sind, werden sie immer noch in nicht ausreichendem Umfang eingesetzt. Pflegeaufwand und Belastung der Angehörigen sollen nun im Rahmen der Initiative PAULA untersucht werden.

Bei Demenzkranken in Privathaushalten – ca. 60% von einer Million Erkrankter – erfolgt laut einer bundesweiten Studie (2006) nur selten eine genaue diagnostische Abklärung, weniger als ein Drittel sieht einen Neurologen, sagte Prof. Siegfried Weye­rer vom Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim und bedauert: „Die Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung von Demenzen sind in den Hausarztpraxen oft nicht bekannt.“ Zudem liegt eine massive Unterversorgung vor: In der Studie erhielten 29% der Patienten Psychopharmaka, aber nur 15% Antidementiva.

Die mittlere Lebenserwartung nach DAT-Diagnose beträgt fünf bis acht Jahre, die Belastung für die Angehörigen bei zunehmender Demenzschwere und Pflegebedürftigkeit steigt gewaltig. Der Anteil der Erwerbstätigen nimmt stark ab und ihre subjektive Belastung und Depressivität steigt. Ähnliches ergab die bei mehr als 600 Neurologen erfragte Belastung der pflegenden Angehörigen in PAULA, so Prof. Mathias Riepe von der Berliner Charité. Schon bei leichter DAT schätzten sie den Pflegeaufwand auf 2,5 Stunden täglich. Etwa 20% der pflegenden Angehörigen, häufig selbst im höheren Alter, werden aufgrund psychischer Störungen wie depressiver Episoden ebenfalls medikamentös behandelt.

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