Objektive und subjektive Gründe untersucht
Wie kommt es zu Jobproblemen bei RRMS?
Mit fortschreitender Erkrankung fällt es vielen MS-Patienten zunehmend schwerer, die beruflichen Anforderungen zu erfüllen. Dass dafür in erster Linie Aufmerksamkeits- Defizite, Einschränkungen im Arbeitsgedächtnis, Organisationsschwierigkeiten und andere exekutive Probleme verantwortlich sind, scheint naheliegend. In einer holländischen Studie wurden nun versucht, subjektive und objektive Ursachen zu ermitteln.
Kommentar
Die subjektiven Probleme im Bereich Planung und Organisation konnten objektiv nicht verifiziert werden. Ärzte sollten gemeinsam mit dem MS-Patienten versuchen, die individuellen Gründe für die Arbeitsschwierigkeiten herauszufinden, um Strategien zur Bewältigung zu erarbeiten. Neben einer fehlenden Kontrollgruppe ist für die Studieninterpretation kritisch anzumerken, dass die Gründe, weshalb aktuell kein Arbeitsverhältnis besteht, nicht eruiert wurden. Durchaus sind auch nicht krankheitsbezogene Ursachen denkbar. Interessanterweise ging in der Gruppe ohne bezahlten Job mehr als die Hälfte (57%) regelmäßig einer unbezahlten Arbeit außer Haus nach.
van der Hiele K et al.: Work participation and executive abilities in patients with relapsing-remitting multiple sclerosis. PLoS One 2015;10(6): e0129228. [Epub: doi:10.1371/journal.pone.0129228