Metaanalyse zu kognitiven Defiziten

Neuro-Depesche 12/2010

Wie ist die subjektive ­Lebensqualität?

Kürzlich publizierte Studien deuten darauf hin, dass die psychotischen Symp­tome die Lebensqua­lität von Schizophrenie-Patienten nur mittelgradig beeinträchtigen. Wie sich kognitive Defizite als ein Kernaspekt der Erkrankung auf die objektive und subjektive Lebensqualität auswirken, wurde nun in einer Metaanalyse untersucht.

Dazu wurden zehn Studien zur subjektiven und zehn zur objektiven Lebensqualität mit insgesamt 1615 Patienten mit Schizophrenie oder schizoaffektiver Erkrankung ausgewählt. Einschlusskriterium war u. a. die Konvertierbarkeit der Resultate in Effektgrößen.

Die Mehrzahl der kognitiven Fähigkeiten korrelierten positiv mit der objektiven Lebensqualität. Geringe Effektgrößen ergaben sich dabei für den Wortschatz, das Arbeitsgedächtnis, das Erlernen einer Wortliste und die Verarbeitungsgeschwindigkeit. Für die Assoziation von exekutiven Funktionen wurde eine niedrige bis mittlere Effektgröße gefunden. Die gewichtete Effektgrößen lagen bei d ≤ 0,55. Aufmerksamkeit und Nacherzählen waren die einzigen kognitiven Aspekte, die in keinem signifikanten Verhältnis mit der objektiven Lebensqualität standen.

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Fazit
?! Diese Metaanalyse impliziert, dass eine Verbesserung der Kognition die objektive Lebensqualität zwar bessert, auf die subjektive Lebensqualität aber keine oder sogar negative Auswirkungen hat. Um auch die subjektive Befindlichkeit der Patienten zu verbessern, bedarf es offenbar neuer Interventionsmethoden, die nicht unbedingt primär auf die kognitiven Fähigkeiten gerichtet sind sein sollten.

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