Neuropathischer Schmerz
Neuro-Depesche 1/2012
Wie hilfreich ist der deutsche NPSI?
Um die Behandlung des neuropathischen Schmerzes zu verbessern, bedarf es einer korrekten Diagnosestellung. Neurologen der Universitäten Würzburg und Bochum untersuchten nun den Nutzen der deutschen Fassung des Fragebogens Neuropathic Pain Symptom Inventory (NPSI). Geprüft wurde nicht nur, inwieweit sich die verschiedenen Symptome des neuropathischen Schmerzes erkennen lassen, sondern auch, ob sich ein neuropathischer von einem nicht-neuropathischen Schmerz unterscheiden lässt. Ein Fokus lag im Versuch, mit dem NPSI-G Untergruppen von Patienten zu identifizieren, die bestimmte Schmerzmuster aufweisen.
Fazit
?! Das in Frankreich 2004 entwickelte Neuropathic Pain Symptom Inventory (NPSI) fragt folgende Schmerzparameter innerhalb der vergangenen 24 Stunden ab: Lokalisation, Qualität (brennend, stechend, elektrisierend, einschnürend, drückend), Dauer und Anzahl von Attacken. Zudem werden durch Berührung, Druck oder Kälte evozierte Schmerzen sowie Parästhesien erfasst. Der NPSI enthält ferner ein Körperschemabild zur Markierung der Schmerzlokalisation durch den Patienten. Der maximale NPSI-Gesamtscore liegt bei 10 x 10 = 100 Punkten. Der Studienhypothese entsprechend ließen sich beide Zielsetzungen – die Diagnosestellung und die Differenzierung in Subtypen des neuropathischen Schmerzes – erfolgreich umsetzen. Das NPSI-G lässt sich somit auch als Diagnose-Tool einsetzen.