Nach demyelinisierendem Ereignis

Neuro-Depesche 7/2004

Wie häufig kommt es bei Kindern zur MS?

In einer Studie wurden Kinder mit erstem demyelinisierenden Ereignis des ZNS auf Risikofaktoren für eine MS-Manifestation und bleibende Behinderungen untersucht.

Durchschnittlich drei Jahre wurden 296 Fälle von akut entzündlich-demyelinisierenden Erkrankungen bei Kindern im Alter zwischen 0,7 und 16 Jahren nachbeobachtet. Am Ende der Follow-up-Periode stand bei 57% der Patienten die Diagnose einer MS nach Poser-Kriterien fest, 29% hatten eine (monophasische) akute disseminierende Enzephalomyelitis (ADEM) und 14% lediglich eine einzelne fokale Demyelinisierung erlitten. Die Häufigkeit eines zweiten demyelinisierenden Ereignisses war höher bei älteren Kindern (> zehntes Lebensjahr), initialem MS-Verdacht nach MRT-Befund und bei Affektionen des N. opticus. Die Rate eines Rezidivs war niedriger bei Patienten mit initialer Myelitis-Diagnose und jenen mit mentalen Veränderungen. Patienten mit einer zweiten Attacke hatten in 29%, Patienten mit schließlicher MS-Diagnose in 20% der Fälle zu Beginn eine ADEM-Diagnose erhalten. Am Ende des Beobachtungszeitraumes wiesen 90% der Kinder keine (83%) oder nur minimale (7%) dauerhafte Behinderungen nach DSS (Kurtzke) auf. Eine schwere Behinderung lag insbesondere bei Patienten mit polysymptomatischem Beginn, bei Patienten mit persistierenden Symptomen der ersten Attacke sowie bei jenen Kindern mit Rezidiven oder primär progressivem MS-Typ vor. (Be)

Quelle: Mikaeloff, Y: First episode of acute CNS inflammatory demyelination in childhood: prognostic factors for multiple sclerosis and disability., Zeitschrift: JOURNAL OF PEDIATRICS, Ausgabe 144 (2004), Seiten: 246-252

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