An der Querschnittsstudie nahmen fünf in der Versorgung von Patienten mit Motoneuron- Erkrankungen erfahrene Zentren (Dresden, Göttingen, München, Rostock, Ulm) teil, die auch über Fachwissen über NMS verfügen. Vergleichend untersucht wurden 70 erwachsene Patienten mit SMA Typ II (SMA-II) und Typ III (SMA-III) sowie 59 alters-/geschlechtsangepasste gesunde Kontrollpersonen.
Die NMS wurden mit dem bei der Parkinson- Krankheit validierten NMS-Quest erhoben, einem Fragebogen zur Selbsteinschätzung von 30 Beschwerden wie gastrointestinale, vegetative, psychiatrische und schlafbezogene Probleme.
Geringe Belastung mit NMS
Die Gesamtbelastung mit NMS war bei diesen erwachsenen SMA-Patienten gering (Median: 3 Items) und von den Kontrollen (Median: 2 Items) nicht signifikant unterschiedlich (p = 0,07). Sie korrelierten auch nach keinem motorischen Parameter (HFMSE, RULM, ALSFRS-R) mit dem Schweregrad der SMA. Neuropsychiatrische Symptome. wurden ebenfalls in einer mit Kontrollen vergleichbaren Häufigkeit berichtet. Mit 40,4 % vs. 31,4 % waren Insomnie und mit 7,0 % vs. 2,9 % Tagesmüdigkeit sogar bei den Gesunden tendeziell häufiger.
Von den SMA-Patienten signifikant häufiger angegeben als von den Kontrollen wurden lediglich die NMS-Quest-Items „Schluckbeschwerden“ (24,3 % vs. 1,7 %), „Stürze“ (17,1 % vs. 0 %) und insbesondere „Schwellungen der Beine“ (37,1 % vs. 3,5 %). Allerdings lagen mit jeweils 17,1 % vs. 7,0 % Angststörungen und „exzessives Schwitzen“ unter den SMA-Patienten tendenziell häufiger vor. JL