607 Frauen führten über drei Menstruationszyklen elektronische [E] Tagebücher zu Kopfschmerzen. 404 hatten einen natürlichen Zyklus, und 203 Frauen verhüteten hormonell. Insgesamt litten 15,7 % der Frauen an einer chronischen Migräne (CM) und 15,0 % an einem MOH. Die mediane Nachbeobachtungszeit der Studie betrug 84 Tage.
Reine menstruelle Migräne extrem selten Zu Studienbeginn gaben 83 % (502/607) der Frauen an, an einer menstruellen Migräne (MM) und 7 % (44/607) an einer reinen MM zu leiden. Die tagebuchbasierten (tb) ICHD-3-Diagnosekriterien für eine MM erfüllten 66 % (403/607) und die einer reinen MM lediglich 0,3 % (2/607). Auch nach Reduzierung der ICHD-MM-Kriterien von drei auf zwei perimenstruelle Attacken erfüllten nur 68 % der Frauen die Kriterien einer MM und 0,8 % die einer reinen MM. Außerdem war die Übereinstimmung zwischen einer Diagnose nach tb-ICHD-3 und einer nach einem neu entwickelten, spezifischeren „statistischen MM-Modell“ (sMM) minimal (κ = 0,28, 95 %-KI: 0,23 - 0,33). Eine sMM-Diagnose erhielten nur 29 % der Frauen (175/607). Im Übrigen berichteten Frauen mit einem natürlichen Zyklus häufiger einen Zusammenhang zwischen ihrer Migräne und der Menstruation als Frauen mit hormoneller Kontrazeption (90 % vs. 69 %, p < 0,001). Patientinnen mit diagnostizierter MM wiesen während der perimenstruellen Attacken eine um 37 % bis 50 % längere Attackendauer und eine um 19 % vermehrte Triptan-Einnahme auf (Odds Ratio: 1,19 - 1,22; p < 0,001). HL