Aufgrund von Publikationen und persönlichen Kontakten wurde ein zehnköpfiges Expertengremium (überwiegend Physiotherapeuten) gebildet. Nach einer Literaturrecherche und -sichtung wurden mögliche Outcome-Parameter auf einer 5-Punkte-Likert-Skala bewertet (definitiv nicht nützlich bis äußerst nützlich). Zusätzlich wurden vier Migränepatienten befragt.
MIDAS, HIT-6 und Attackenhäufigkeit
Der Übereinkunft zufolge soll die Wirksamkeit nicht-pharmakologischer Interventionen bei häufiger EM und bei CM primär mit den Migräne-bedingten Beeinträchtigungen nach dem Migraine Disability Assessment (MIDAS) erfolgen. Rang 2 und 3 belegten der Headache Impact Test (HIT-6) und die Kopfschmerzhäufigkeit. Bei der Frequenz sollten die Wirksamkeits-Grenzwerte niedriger sein als bei pharmakologischen Maßnahmen, möglicherweise 25 % oder 30 % betragen (keine Einigung/Empfehlung in diesem Punkt). Dies gilt insbesondere für den Fall, dass die Intervention zusätzlich zu einer Medikation durchgeführt wird, da ansonsten eine unrealistische Kopfschmerz- Verringerung um beispielsweise 75 % eintreten müsste.
Lebensqualität und Angst
Abweichend von den Experten wurde von der Patientenseite vorgeschlagen, zusätzlich die Lebensqualität sowie – als sekundären Endpunkt – die Angst vor Kopfschmerzattacken als Wirksamkeitsmaß zu erfassen. Die Patienten stimmten darin überein, dass sich das Lebensqualitäts- Instrument Short Form-36 (SF-36) am besten zur Beurteilung ihres subjektiven Wohlbefindens eignet. Erst dann folgten MIDAS und HIT-6. JL