Affektive Erkrankungen und Angststörungen

Neuro-Depesche 11/2006

Wie behandeln Hausärzte GAD und Major Depression?

Im Rahmen der GADIS-Studie wurde die Prävalenz der generalisierten Angststörung (GAD) und der Major Depression (MD) in Belgien und Luxemburg ermittelt. Außerdem wurde die Qualität der Behandlung durch den Hausarzt untersucht.

Dreihundert Hausarztpraxen in Belgien und Luxemburg wurden aufgefordert, bei jeweils 50 konsekutiv behandelten Patienten gezielt nach GAD und MD zu suchen. Unter insgesamt 13 677 eingeschlossenen Patienten wurde bei 8,3% eine GAD und bei 6,3% eine MD diagnostiziert. Eine Komorbidität beider Erkrankungen wurde bei 4,2% der Patienten festgestellt. Die ermittelten Prävalenzen sind wohl etwas höher als in der Allgemeinbevölkerung, da GAD- und/oder MD-Kranke bekanntlich häufigere Arztkontakte haben. So lag in GADIS in der Subgruppe der Hausarzt-Patienten mit selbstberichteten Angst-/Depressionssymptomen die Rate an GAD- und/oder MD bei 84,6%.

Die Prävalenz beider Erkrankungen war im Übrigen altersabhängig: Eine GAD wurde im Patientenkollektiv am häufigsten bei den 20-50-Jährigen festgestellt; im Alter über 60 Jahren war die Angststörung seltener. Auch die Prävalenz der MD nahm mit zunehmendem Alter zu, doch war der Zusammenhang hier nicht so eng. Frauen waren bei beiden Erkrankungen erwartungsgemäß signifikant stärker vertreten als Männer, das relative Risiko lag zwischen 1,3 und 2,0. Sowohl die GAD als auch die MD gingen u. a. nach der Sheehan Disability Scale mit erheblichen Beeinträchtigungen im sozialen, familiären und beruflichen Bereich einher.

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