Diese Analyse der Daten einer randomisierten, verblindeten, kontrollierten Studie zu drei EKT-Modalitäten (bifrontal, bitemporal, unilateral) umfasste 239 MDD-Patienten. Ihre demografischen und klinischen Merkmale wurden auf ihren prädiktiven Nutzen für das Outcome nach der EKT untersucht.
Dem Growth Mixture Modeling (GMM) zufolge konnten die 239 Patienten in drei Gruppen unterteilt werden: 17 Patienten (7,11 %) sprachen auf die EKT nicht an (Non-Remitter), 182 Patienten (76,15 %)zeigten eine Slow-Response (> 3 Wochen) und 40 (16,74 %) eine Fast-Response (< 3 Wochen).
Alter und Depressionsschwere
Zwischen den drei Gruppen fanden sich verschiedene Unterschiede in Faktoren wie Alter, Ausbildungsjahre, verwendete Medikamente und initiale Depressionsschwere (nach der Hamilton Depression Scale, HAMD). Einen prädiktiven Wert für das Ansprechen in dem Dreiklassen-Modell hatten vor allem höheres Alter und schlechtere HAMD-Ausgangswerte: Merkmale der Non-Remitter- gegenüber der Slow-Response-Gruppe waren höheres Alter (Odds Ratio: 1,060; p = 0,012) und ein höherer HAMD-Ausgangswert (OR: 1,448; p < 0,001). Die schnell ansprechenden wiesen gegenüber den langsam ansprechenden Patienen ebenfalls einen höheren HAMD-Ausgangsscore auf (OR: 2,308; p < 0,001), während das Alter in diesem Vergleich keine Rolle spielte.
Die logistische Regression mit diesen beiden Faktoren zeigte eine adäquate Modellunterscheidung mit einer Sensitivität von 41,2 % und einer Spezifität von 81,9 % für die Non-Remitter-Gruppe (AUC: 62,6 %). Für die Zuordnung der Patienten zur Fast-Response-Gruppe lag die Sensitivität des Modells bei 92,5 % und die Spezifität bei 94,9 % (AUC: 93,3 %). Für die Mitgliedschaft in der Slow-Response-Gruppe betrug die Sensitivität 98,3 % und die Spezifität 77,2 % (AUC: 87,8 %).
Fazit: Patienten mit einer schwereren MDD zu Studienbeginn sprachen generell schneller auf die EKT an als leichter Depressive. Dies hing jedoch vom Alter ab: Schwer Depressive im höherem Alter zeigten ein schlechteres Ansprechen. JL