Prospektive Kohortenstudie zu Dopaminagonisten

Neuro-Depesche 4/2013

Wer entwickelt Impulskontrollstörungen?

Störungen der Impulskontrolle (Impulse Control Disorders, ICD) sind potenziell schwere Nebenwirkungen einer dopaminergen Therapie von Parkinson-Patienten. Bisher mangelte es an prospektiv erhobenen Daten über ihre Inzidenz, ihren Verlauf und die Risikofaktoren. Neurologen aus New York untersuchten dies nun im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie über vier Jahre.

Alle 164 ambulant behandelte Parkinson-Patienten wurden in die vierjährige Kohortenstudie eingeschlossen. 46 wurden mit einem Dopaminagonisten (DA) behandelt, 25 Patienten begannen die Therapie neu, und 21 setzten ihre länger bestehende Medikation fort. Alle Patienten wurden über vier Jahre nachbeobachtet.

Unter den 46 Männern und Frauen entwickelten 18 (39,1%) erstmals eine ICD. Dies war nach einem sehr variablen Behandlungszeitraum von drei bis 114 Monaten (median 23 Monaten) der Fall. Die ICD bestanden in zwanghaftem Essen (16/18), Hypersexualität (6/18), zwanghaftem Shopping/Kaufen (5/18) und pathologischem Spielen (1/18). Acht Betroffene wiesen zwei ICD, einer drei ICD auf. Ein Punding wie z. B. exzessive Internetnutzung, zwanghaftes Ordnen und Sammeln bestand bei zwei Drittel der ICD-Fälle, aber bei keinem der Patienten ohne ICD. Der Zeitraum zwischen Auftreten und Diagnose der ICD lag bei 0 bis 15, median vier Monaten.

Die demographischen Merkmale zwischen den Gruppen mit und ohne ICD waren sehr ähnlich. Zu Studienbeginn wiesen die Patienten mit ICD aber – bei gleichen UPDRS-Werten – signifikant häufiger motorische Komplikationen wie Dyskinesien, Wearing-Off oder Off-Dystonien auf (61,1% vs. 25,0%; p = 0,01), obwohl die Höhe der DA-Gesamtdosis gleich war (median jeweils 150,0 L-Dopa-Äquivalente).

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