Von einem Burn-out spricht man dann, wenn man den chronischen psychologischen Stress des Arbeitsalltags nicht mehr bewältigen kann. Unter allen Arztprofessionen gelten Allgemeinärzt:innen als besonders häufig davon betroffen, wobei die Burn-out-Prävalenz bei ihnen, je nach Land, zwischen 6 und 33 % liegt – so das Ergebnis einer Metaanalyse mit Daten von über 22.000 Allgemeinmediziner:innen aus 29 Ländern. Besonders stark verbreitet ist das Belastungsproblem im asiatischen Raum, während Europa noch vergleichsweise glimpflich davonkommt.
Pandemie-Stress
Spätestens mit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie dürfte die Zahl der ausgebrannten Allgemeinärzt:innen aber auch in Deutschland ein Rekordhoch erreicht haben. Das zeigt auch eine Umfrage, die eine Kölner Arbeitsgruppe im Sommer 2020 (also im ersten Pandemiejahr) durchgeführt hat. 22,2 % der 535 teilnehmenden Allgemeinärzt:innen gaben an, dass sich ihr Arbeitsklima im Zuge des Pandemiegeschehens spürbar verschlechtert und sich dies auch negativ auf die Versorgung ihrer Patient:innen ausgewirkt habe.
Das hilft bei Burn-out
Um mit der Belastung fertig zu werden – mit oder ohne Pandemie – sollte man frühzeitig gegen Burn-out-Symptome vorgehen:
• Schärfen Sie Ihr Bewusstsein für den eigenen Stresspegel und probieren Sie bewährte stressreduzierende Maßnahmen wie Yoga oder Meditation aus.
• Helfen einfache achtsamkeitsbasierte Strategien nicht weiter, wenden Sie sich an einen Psychotherapeuten (z. B. für kognitive Verhaltenstherapie).
• Schaffen Sie klare (Zeit-)Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit und nehmen Sie bewusst die Dinge, die Ihnen außerhalb der Arbeit wichtig sind, z. B. Familie, Freunde und Hobbies, in den Fokus.
• Sorgen Sie nach Möglichkeit für eine bessere Verteilung der Arbeitslast und optimierte Arbeitsabläufe. OB