Bei Patienten mit psychiatrischen Störungen aber auch mit Kopfschmerz lassen sich vermehrt Hyperintensitäten der weißen Substanz feststellen. Ob die Läsionen bei chronischen Kopfschmerzpatienten mit Depression bzw. Verhaltensauffälligkeiten assoziiert sind, wurde nun untersucht.
Von 85 Erwachsenen (16 Männer, 69 Frauen) mit chronischem Kopfschmerz, die keine psychiatrische Komorbitäten aufwiesen, wurden MRT-Aufnahmen angefertigt. Die depressiven Symptome der Teilnehmer wurden mithilfe der Center for Epidemiologic Studies Depression Scale (CES-D) erfasst. Mit der BIS/BAS-Skala (Carver und White; 1994) wurden die Gehemmtheit (BIS) und drei Aspekte der Aktivierung (BAS, „Fun seeking“, „Drive“, Reward responsiveness“) vom Patienten selbst beurteilt.
Die Scans ergaben bei 40% Hyperintensitäten der periventrikulären und bei 98% der tiefen weißen Substanz. Menschen mit Veränderungen um die Ventrikel herum litten nach eigener Ansicht unter deutlich weniger depressiven Symptomen als Personen ohne Läsionen in diesem Bereich (CES-D-Score: 13,79 vs. 18,19; p < 0,05).
Der Multivarianzanalyse zufolge war bei Vorliegen periventrikulärer Hyperintensitäten die depressive Verstimmung um das 1,06-Fache (p < 0,05) geringer ausgeprägt als ohne. Dabei ergaben sich keine signifikanten Unterschiede im Alter (51,58 vs. 49,02 Jahre; p = 0,37), Geschlecht (Männer 25% vs. 14,3% Frauen; p = 0,17) oder in den Werten der BIS/BAS-Skala der Patienten.
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