Epileptische Anfälle bei Morbus Alzheimer
Neuro-Depesche 9/2012
Welche Risikofaktoren gibt es?
Demenz-Patienten haben gegenüber gesunden älteren Menschen ein erhöhtes Anfallsrisiko. Um für weitere klinische Forschung die Grundrate und Risikofaktoren für das Neuauftreten von epileptischen Anfällen einzuschätzen, wurden nun in einer großen Kohortenstudie die Inzidenz und Prädiktoren für Krampfanfälle bei Patienten mit Alzheimer-Demenz (AD) untersucht.
Fazit
?! Die Häufigkeit epileptischer Anfälle bei diesen Alzheimer-Patienten von 484 pro 100 000 Personenjahre ist etwas höher als in anderen Kohortenstudien mit längeren Beobachtungszeiträumen (418/ 100 000), vor allem aber deutlich höher als in der älteren Allgemeinbevölkerung (45 bis 280/100 000). Außer jüngerem Alter waren ein höherer Grad an kognitiver Beeinträchtigung und eine Vorgeschichte von Antipsychotika-Einnahme unabhängige Risikofaktoren. Neben der Möglichkeit, dass diese Faktoren lediglich eine fortgeschrittene Demenz anzeigen, könnte gerade die verschiedentlich berichtete Senkung der Krampfschwelle durch Antipsychotika eine kausale – und vermeidbare – Ursache für Anfälle darstellen.