Aufgrund des Mangels an Bewegungsstörungsspezialisten sowie weiter Wege und hohen Alters vieler Patienten ist die Betreuung oft unzureichend. Mit Hilfe der Telemedizin und insbesondere neuer ‚Wearables‘ könnte die Situation maßgeblich verbessert werden. In einer Übersichtsarbeit der Arbeitsgruppe um Prof. Reichmann, Dresden, werden aktuellen Entwicklungen und Erfahrungen berichtet.
Wie die modernen Smartphones zeigen, hat sich die technische Entwicklung in der letzten Dekade extrem beschleunigt. Aktuelle Systeme können (teils kontinuierlich) Tremor, Freezing und Gangstörungen (inkl. Freezing of gait) sowie Bradykinesien und Dyskinesien aber auch z.B. die Vokalisation monitoren. STAT-ON und PDMonitor™ sind erfolgreich eingesetzte Systeme. Detaillierte Erfahrungen besitzt die Dresdner Gruppe mit dem am Handgelenk getragenen Parkinsons KinetiGraph (PKG), mit dem sie u.a. den Schlaf der Patienten ausgewertet hat.
Gute Daten zum Nachtschlaf
Die Anwendung des PKG gestattete eine „beeindruckende“ Unterscheidung zwischen Parkinson-Patienten mit und ohne einen guten Nachtschlaf, so die Autoren. Bei Patienten mit exzessiver Tageschläfrigkeit (EDS) korrelierten die PKG-Parametern für Quantität und Qualität des nächtlichen Schlafs mittelgradig bis hoch signifikant mit den Ergebnissen validierter Fragebögen und Skalen zur Bewertung von nächtlichen Schlafstörungen wie Insomnie, Parasomnie mit nächtlicher Unruhe (als Zeichen des Restless-Legs-Syndroms, RLS), Alpträumen und Halluzinationen. Dies war bei den Parkinson-Patienten ohne EDS nicht der Fall. Insgesamt lieferte das PKG-System Informationen über nächtliche Schlafmenge und -qualität. Es half auch, bei den Parkinson-Patienten zwischen Insomnie, Parasomnie, RLS und einer Verhaltensstörung im REM-Schlaf (RBD) zu differenzieren.
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