17 Publikationen (2009–2015) erfüllten die Einschlusskriterien. Ihr Qualitäts-Score nach dem Tool AGREE II lag zwischen 4,25 und 6,5. Die Parkinson-assoziierte Angst wird nur in zwei Guidelines adressiert. Danach besteht weder für die Diagnostik noch die Therapie ausreichende Evidenz, einschließlich der Gabe von L-Dopa.
Bei Depressionen wird der Einsatz validierter Instrumente durch zwei Guidelines empfohlen, u. a. HDRS, MADRS und UPDRS Teil I. Zur Therapie werden („individuell angepasste“) Antidepressiva empfohlen, dabei besteht wenig Evidenz für die Überlegenheit eines Wirkstoffs. Nebenwirkungen und Interaktionen sollten beachtet werden. Unter trizyklischen Antidepressiva (TZA), speziell Amitriptylin, wurden positive Effekte auf die Stimmung verzeichnet, jedoch durch Nebenwirkungen überschattet. Eine Leitlinie führt aus, dass SSRI in unkontrollierten Studien einen klinischen Nutzen hatten, doch zwei Guidelines warnen vor Verschlechterungen der RLS-Symptome, Periodic limb movements und einer Verhaltensstörung im REM-Schlaf. Eine Leitlinie empfiehlt, Amoxapin und Lithium zu vermeiden, weil diese die motorischen Parkinson- Symptome verschlimmern könnten.
Drei Leitlinien führen eine schwache Evidenz dafür an, dass Dopaminagonisten (z. B. Pramipexol) und Monoaminooxidase-Hemmer (z. B. Selegilin) antidepressive Effekte haben. Bestehen depressive Symptome nur während der Off-Zeit, können motorisch wirksame Parkinson- Medikamente u.U. auch die Stimmung bessern. Dass L-Dopa allein dies bewirkt, ist aber nicht ausreichend belegt.
Der EFNS-Guideline zufolge ist die Datenlage für Psychotherapie, transkranielle Magnetstimulation (TCMS) und Elektrokrampftherapie (EKT) bei depressiven Parkinson-Kranken definitiv unzureichend. Letztere geht zudem mit gewissen Risiken einher. HL