Substitution von Arzneispezialitäten

Neuro-Depesche 9/2002

Was sagen die Ärzte zu "aut idem"? Nein danke!

In der Neuro-Depesche Nr. 4/2002 fragten wir unsere Leser, wie sie in der aktuellen Diskussion um das Substitutionsgebot stehen. Unter den Teilnehmern wurde ein Urlaub verlost - das Ergebnis fanden Sie bereits im vorigen Heft. Wir wollen Ihnen aber auch das interessante Spektrum Ihrer Stellungnahmen nicht vorenthalten.

Aus Platzgründen nicht wiedergeben können wir die zahlreichen persönlichen Anmerkungen zu "aut idem" - sie sind ausnahmslos vernichtend. Einschätzung der Kollegen: n Ich stimme dem Vorschlag des BDI zu 33 % n Der Arzt sollte nur in begründeten Fällen die Substitution aktiv auf dem Rezept untersagen 27 % n Die Substitution sollte, wie bisher, nur im Notfall durch den Apotheker vorgenommen werden 48 % n Ich akzeptiere die "aut idem"-Regelung 5 % n Ich verordne Generika, deren Preis im unteren Preisdrittel liegt 37 % Beurteilung der Risiken: n Ich sehe keine Risiken 7 % n Verwechslungsgefahr von Medikamenten, v. a. bei alten und multimorbiden Patienten 71 % n Unverträglichkeiten durch unterschiedliche Hilfsstoffe 63 % n Probleme durch unterschiedliche Freisetzungsgalenik 64 % n Der Arzt verliert den Überblick über die Kosten 34 % n Die Haftungsfrage bei auftretenden Problemen ist ungeklärt 73 % Das Verhältnis zwischen Arzt und Patient: n bleibt unverändert 8 % n Durch Aufklärung und Beratung des Patienten kann das Vertrauen erhalten bleiben 62 % n Patienten werden vermehrt in die Selbstmedikation getrieben 25 % Wir haben diese kleine Umfrage an das Bundesgesundheitsministerium weitergeleitet. Wenn man dort etwas auf die Kompetenz der niedergelassenen Ärzte gäbe, müsste man die Regelung sofort kippen. Denn unsere Umfrage zeigt unter anderem, dass gerade mal 7% der Kollegen in der "aut idem"-Regelung keine Risiken sehen und nur 5% sie in der gegenwärtigen Form akzeptieren.

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