Therapiepause der CGRP-Prophylaxe

Neuro-Depesche 4/2022

Was passiert nach Wiederansetzen?

Nach Beendigung einer erfolgreichen Migräne-Prophylaxe mit Antikörpern gegen CGRP oder seinen Rezeptor – z. B. im Rahmen der geforderten Therapiepause – nimmt die Migräne-Häufigkeit wieder zu. Jetzt wurde an der Berliner Charité untersucht, wie sich die Migräne nach Wiederaufnahme der prophylaktischen Behandlung entwickelt.
Die Studie umfasste 39 Patienten, von denen 16 mit Erenumab, 15 mit Galcanezumab und acht mit Fremanezumab behandelt wurden. Sie hatten initial auf die Therapie mit einer Reduktion von 12,3 ± 6,3 auf 7,5 ± 5,2 monatliche Migräne-Tage (MMD) angesprochen, setzten sie nun für drei Monate aus und nahmen sie dann wieder auf. Erfasst wurden die wichtigsten etablierten Migräne-Parameter.
Nach Wiederaufnahme der Behandlung stellte sich ein ähnliches Ansprechen ein wie in der ersten Therapieperiode: Die MMD sanken von 12,3 ± 6,3 vor der Unterbrechung auf 7,5 ± 5,2 MMD in den Wochen 9 - 12 nach Wiederaufnahme der Therapie. Allerdings sprachen drei Patienten mit episodischer Migräne (21,4 %) und acht mit chronischer Migräne (32,0 %) auf diesen zweiten Behandlungszyklus nicht mehr an.
Ansonsten verringerten sich in der Gesamtgruppe auch die monatlichen Kopfschmerztage (MHD) und die Tage mit akuter Medikamenteneinnahme (AMD) signifikant. Außerdem belegten die Scores des Headache Impact Test-6 (HIT-6) erneut eine Reduktion der kopfschmerzbedingten Beeinträchtigungen – die Lebensqualität stieg wieder an. HL
Fazit
Fazit: Mehr als 70 % der Patienten kehr- ten auf die Migräne-Frequenz vor der CGRP-Therapiepause zurück, aber 30 % sprachen nicht mehr ausreichend an.
Quelle: Raffaelli B et al.: Resumption of migraine preven- tive treatment with CGRP(-receptor) antibodies after a 3-month drug holiday: a real-world experience. QJ Headache Pain 2022; 23(1): 40 [Epub 30. März; doi: 10.1186/s10194-022-01417-9]

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