Dass die Psychose-Inzidenz bei (jugendlichen) Cannabis-Konsumenten höher als bei Nicht-Konsumenten ist, zeigen mehrere Studien. Zudem wurde ein erhöhtes Risiko bei Konsum von höher potentem, also viel THC enthaltendem Cannabis aufgezeigt. Als mögliche Erklärungen existieren drei Hypothesen: 1. Cannabis kann eine Schizophrenie auslösen. 2. Cannabis wird zur Linderung von Symptomen einer Schizophrenie verwendet. 3. Gemeinsame Faktoren könnten für den Cannabis-Konsum und die Schizophrenie verantwortlich sein. Um das Fazit der Autoren aus ihrer Durchsicht der aktuellen Literatur vorwegzunehmen: Immer noch besteht für keine der drei Hypothesen ein klare Evidenz.
Dass Cannabis ein ursächlicher Faktor für die Entwicklung einer Schizophrenie ist, scheint nahezuliegen, doch ein Nachweis wurde bisher nicht erbracht. Wichtige Einschränkungen der Studienlage bestehen darin, dass die meisten Daten zum Zusammenhang zwischen Cannabis und Psychose an (jungen) Männern aus westlichen Ländern erhoben wurden. Außerdem betreffen sie im Grunde die synergistischen Wirkungen von Cannabis und Tabak. Tabak scheint allerdings ein unabhängiger Psychose-Risikofaktor zu sein. Fazit der Autoren: Der Zusamnenhang von Cannabis und Psychose ist alles andere als geklärt. HL