Epilepsie, Synkopen, Krämpfe

Neuro-Depesche 11/2008

Was erhöht die diagnostische Sicherheit?

Die frühzeitige Diagnose einer Epilepsie hat eine große Bedeutung für den weiteren Lebensweg des Betroffenen. Fehldiagnosen werden aber von mindestens einem Viertel der erwachsenen Patienten mit Krampfanfällen berichtet. Ob und in welchem Umfang einzelne Untersuchungsmaßnahmen zur korrekten Diagnose beitragen, wurde jetzt in Großbritannien untersucht.

Bei 158 konsekutiv behandelten Patienten, die wegen Bewusstseinsverlust und möglicher Epilepsie an ein Londoner Epilepsiezentrum oder neurologische Kliniken überwiesen worden waren, wurde ermittelt, in welchem Ausmaß die Angaben im Überweisungsschreiben, die Anamnese im Zentrum sowie körperliche und apparative Untersuchungen (EEG, EKG, bildgebende Verfahren, Bluttests) zur Diagnosestellung beitrugen. In 28,5% der Fälle lag eine spezifische Verdachtsdiagnose, die zumeist von anderen Fachärzten (90%), sehr selten von den überweisenden Hausärzten (8%) geliefert worden war.

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Fazit
?! Die klinische Untersuchung durch einen Neurologen ergab in neun von zehn Fällen eine spezifische Diagnose. Dass die diagnostische Sicherheit durch weitergehende Untersuchungen und Tests kaum erhöht werden konnte, steht im krassen Gegensatz zum Wunsch der Patienten, die sich durch Zusatzuntersuchungen eine eindeutige Klärung ihrer Beschwerden erhoffen. Es sollte daher, so die Autoren, allen Beteiligten klar sein, dass die Diagnose einer Epilepsie eine klinische ist und dass in vielen Fällen erst der weitere Verlauf die Details des Krankheitsbildes erhellen kann. Lässt sich anfänglich keine klare klinische Diagnose stellen, wird dies in der Regel auch nach zusätzlichen Untersuchungen nicht der Fall sein.

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