Demyelinisierende Polyneuropathie

Neuro-Depesche 10/2002

Was bringt eine Suralis-Biopsie?

In einer Vergleichsstudie wurde geprüft, inwieweit die lichtmikroskopische Auswertung bioptischen Materials des N. suralis bei der Diagnosestellung einer chronisch-entzündlichen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP) hilft.

Die Diagnostik der autoimmunologisch bedingten CIDP basiert hauptsächlich auf der klinischen Symptomatik und elektrophysiologischen Befunden. Suralis-Biopsien gehören nicht zur Standarddiagnostik, werden aber von einigen Autoren empfohlen. In der Literatur fehlen bislang Angaben zum differenzialdiagnostischen Wert der histologischen Auswertung. Nun wurden die Biopsien von 21 Patienten mit CINP mit denen von 13 Patienten mit einer chronischen idiopathischen axonalen Polyneuropathie verglichen. Zwischen den Biopsien der beiden Gruppen bestanden hinsichtlich der De- und Remyelinisierung, axonaler De- und Regeneration und Entzündung kaum Unterschiede bzw. ausgedehnte Überlappungen. Lediglich das Verhältnis des Axon-Durchmessers zum Durchmesser der gesamten Nervenfaser ("G-ratio") war - zurückzuführen auf die dünneren Myelinscheiden bei Demyelinisierung - in der Gruppe mit der chronisch-entzündlichen Erkrankung signifikant niedriger.

Quelle: Bosboom, WM: Diagnostic value of sural nerve demyelination in chronic inflammatory demyelinating polyneuropathy, Zeitschrift: BRAIN, Ausgabe 124 (2001), Seiten: 2427-2438

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