Das „Care Ecosystem“ ist ein Modell für die Versorgung von Demenz-Patienten und ihre pflegenden Angehörigen („Caregiver“). Es umfasst u. a. eine Betreuung per Telefon und Internet. Die kollaborative Demenzversorgung wird von einem geschulten „Navigator“ des Pflegeteams koordiniert, der für Aufklärung, Unterstützung und Pflegekoordination mit einem auf Demenz spezialisierten Team (Pflegekrägte, Sozialarbeiter, Apotheker etc.) zuständig ist.
In die einfach verblindete, randomisierte 12-Monatsstudie wurden zwischen 2015 und 2017 insgesamt 780 Demenz-Patienten und ihre „Caregiver“ aus Kalifornien (n = 452), Nebraska (n = 284) und Iowa (n = 44) eingeschlossen. 512 Patienten-Caregiver Dyaden wurden zur Teilnahme am Care Ecosystem und 268 Dyaden zur üblichen Versorgung randomisiert.
Primärer Endpunkt war die Lebensqualität der Patienten nach der Quality of Life in Alzheimer‘s Disease-Skala, die von den Caregivern beantwortet wurde. Sekundäre Parameter waren die Häufigkeit der Inanspruchnahme von Notaufnahmen, Krankenhausaufenthalten und Rettungsdienste durch Personen mit Behinderung; Depression der Caregiver (nach dem Patient Health Questionnaire mit 9 Items, PHQ-9) und die Belastung der Betreuer (nach dem Zarit Burden Interview mit 12 Items, ZBI).
Die 780 Patienten (56,3 % weiblich) waren in einem mittleren Alter von 78,1 Jahren, die 780 Betreuer (70,9 % weiblich) waren im Mittel 64,7 Jahre alt. Von den 780 Dyaden waren nach zwölf Monaten noch 655 aktiv, und 571 schlossen die zwölf-Monate komplett ab.
Gegenüber der üblichen Pflege verbesserte das „Care Ecosystem“ signifikant die Lebensqualität der Patienten (p = 0,04) und reduzierte Besuche in der Notaufnahme (p = 0,04). Die Pflegekräfte profitierten von der Intervention mit jeweils signifiknat verringerten depressiven Symptomen nach PHQ-9 (p = 0,03) und einer reduzierten Belastung nach ZBI (p = 0,046). Die übrigen Endpunkte zeigten keine Unterschiede zwischen den Studienarmen. JL