Kinder und Ehegatten von Demenz-Kranken

Neuro-Depesche 6/2014

Was belastet die pflegenden Angehörigen am meisten?

Angehörige, die Demenz-Kranke pflegen, leiden zu einem hohen Prozentsatz unter psychischen und/oder körperlichen Erkrankungen. In der europäischen Beobachtungsstudie GERAS wurden nun untersucht, ob und in welchem Umfang Angehörige durch die Pflege belastet werden. Es wurde dabei insbesondere nach etwaigen Unterschieden zwischen Kindern und Ehegatten gesucht.

Teilnehmer der über 18 Monate laufenden bevölkerungsbasierten GERAS-Studie in Frankreich, Deutschland und Großbritannien waren 1497 Patienten mit einer Alzheimer-Demenz (MMST ≤ 26). Sie wurden unterteilt in jene mit leichter (MMST 21–26), mittelschwerer (MMST 15– 20) und schwerer Demenz (MMST < 15). Ihre funktionellen Beeinträchtigungen wurden mit dem Alzheimer’s Disease Co-operative Study of Activities of Daily Living Inventory (ADCS-ADL) quantifiziert. Die 1390 auswertbaren pflegenden Angehörigen teilten sich auf in 985 Ehegatten und 405 (erwachsene) Kinder.Ihre subjektive pflegebedingte Belas­-­tungwurde vor allem mit dem Zarit Burden Interview (ZBI) mit 22 Items (Score: 0–88) erfasst, der psychische Stress nach Indikatoren des Neuropsychiatric Inventory (NPI).

Die empfundene Belastung der Pflegenden nahm wie erwartet mit der Schwere der Demenz zu. Obwohl die Kinder mit 138 vs. 211 Stunden weniger Zeit für die Pflege aufbrachten, fühlten sie sich doch erheblich stärker belastet als die Ehegatten (ZBI: 31,8 vs. 28,1; p < 0,001). In beiden Gruppen gingen – unabhängig von anderen Faktoren – geringere funktionelle Fähigkeiten der Patienten (nach ADCS-ADL-Summenwert, besonders instrumentelle ADL) und Stress (aufgrund von Verhaltensproblemen der Patienten nach NPI) der Pflegenden mit signifikant größerer ZBI-Belastung einher (je p < 0,001).

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