Bei therapierefraktärer Epilepsie

Neuro-Depesche 10/2021

Was beeinträchtigt die Lebensqualität?

In einer spanischen Real-world-Studie wurde die Lebensqualität bei Patienten mit therapieresistenter Epilepsie untersucht. Insbesondere wurde versucht, den Einfluss von Depression, Angst und Schlafstörungen auf die Lebensqualität zu bestimmen.
An der Querschnittsstudie nahmen 84 therapierefraktäre Epilepsie-Patienten (48,2 % Frauen) im Durchschnittsalter von 44,3 ± 17,4 Jahren teil. Die multivariate Auswertung ergab, dass ihre Lebensqualität nach dem Questionnaire Quality of Life in Epilepsy Inventory 31 - Patientenversion (QOLIE-31-P) signifikant (p-Werte jeweils adjustiert) beeinträchtigt wurde durch höhere Scores des Neurological Disorders Depression Inventory for Epilepsy (NDDI-E; β: -1,42; p = 0,006) und des Instruments Generalized Anxiety Disorder (GAD-7) (β: -1,21; p = 0,006) sowie durch Arzneimittelresistenz (β: -8,08; p = 0,045) und weibliches Geschlecht (β: -7,83; p = 0,034), nicht aber durch Tagesschläfrigkeit nach der Epworth Sleepiness Scale (ESS).
Unter den Schlafstörungen fanden sich signifikante negative Assoziationen zwischen Einschlafproblemen und QOLIE- 31-P-Score (β: -11,64; adj. p = 0,022) sowie Effekte der Insomnie auf das Energie- Item (β: -14,78; p = 0,027) und das Stimmungs-Item (β: 12,40; p = 0,027). Die Schlafdauer verfehlte dabei die Signifikanz (β: 0,27; p = 0,79). HL
Fazit
Diese multidimensionale Analyse ergab, dass bei Epilepsie-Patienten, insbesondere bei Frauen und bei Therapieresistenz, die schlechtere Lebensqualität (LQ) mit Angst und Depression verbunden ist. Schlafstörungen beeinträchtigen einzelne LQ-Aspekte.

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