Patienten mit MOG-AK präsentieren sich klinisch durchaus unterschiedlich. Die meisten Patienten leiden an einer Optikusneuritis (ON), einer akuten disseminierten Enzephalomyelitis (ADEM) oder einer ADEM-ähnlichen Enzephalitis mit demyelinisierenden Läsionen im Gehirn und Rückenmark – Befunden, die außer auf eine NMOSD auch auf eine MS hindeuten können. Kinder scheinen gehäuft MOG-AK-positiv zu sein. Oft wird ein monophasischer Verlauf beobachtet, wenngleich schubförmig-rezidivierende Formen nicht selten sind.
Empfehlungen zur Testung
Die Autoren empfehlen die Testung auf MOG-AK (bzw. AQP4-AK) vor allem wenn
A) auf eine NMOSD hindeutende Befunde (bilaterale ON, schwere Hirnstammbeteiligung oder LETM) vorliegen, insbesondere im Falle, dass
- große zerebrale Läsionen vorliegen, das MS-Kriterium der räumlichen Dissemination nicht erfüllt ist,
- das zerebrale MRT unauffällig ist,
B) bei einem typischen MS-Phänotyp oligoklonale Banden fehlen,
C) die MS-artige Erkrankung im Kindesalter beginnt,
D) nach einem ADEM ON-Rezidive auftreten oder sich eine chronisch rezidivierende entzündliche Optikusneuropathie entwickelt,
E) Symptome einer demyelinisierenden ZNS-Erkrankung mit schlecht marginalisierten Läsionen im Kleinhirnstiel und einem Leukodystrophie-ähnlichen MRTMuster vorliegen. JL