Therapie-Optionen

Praxis-Depesche 10/2019

Wach bleiben trotz Narkolepsie

Die Narkolepsie belastet die Lebensqualität der Betroffenen schwer. Sie leiden an exzessiver Tagesschläfrigkeit und plötzlichem Einschlafen wider Willen, außerdem an motorischen Beschwerden wie Kataplexie. Dazu kommen neuropsychiatrische Störungen, etwa Halluzinationen und Depression, sowie metabolische Veränderungen mit Gewichtszunahme. Nichtmedikamentöse Therapieoptionen sind Psychotherapie und Verhaltensmaßnahmen. Die Tagesstrukturierung sei dabei essenziell, so Dr. Ulf Kallweit, Witten-Herdecke, auf einem Fortbildungskolleg in Frankfurt/Main. Für die pharmakologische Behandlung stellt Pitolisant (Wakix®) ein Mittel der ersten Wahl dar. Bei der Substanz handelt es sich um einen Histamin-H3- Rezeptor-Antagonisten bzw. inversen Agonisten an diesem Rezeptor. Er moduliert nicht nur die Histamin-Freisetzung, sondern auch andere Transmittersysteme. Dadurch erhöhen sich Wachheit und Aufmerksamkeit. Dank einer Plasma-Halbwertszeit von zehn bis zwölf Stunden genügt die einmal tägliche Einnahme (Dosis bis 36 mg). In klinischen Studien reduzierte Pitolisant die Tagesschläfrigkeit vergleichbar deutlich wie Modafinil. Im Gegensatz zu diesem werden aber auch die Kataplexie- Episoden signifikant reduziert. Das nur zur Therapie der Narkolepsie mit Kataplexie zugelassene Natriumoxybat verringert diese motorischen Symptome ebenfalls, aber in komplizierterer Anwendung.

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