Gegenüber anderen MAO-B-Hemmern wie Rasagilin weist Safinamid zusätzlich zur Verbesserung der dopaminergen Neurotransmission eine antiglutamaterge Wirkkomponente auf. Jetzt zeigt eine retrospektive Pilotstudie bei fluktuierenden Parkinson-Patienten, dass der Switch von Rasagilin auf Safinamid mit motorischen Vorteilen einhergeht.
Neben der Hemmung der MAO-B, die die dopaminerge Neurotransmission verbessert, blockiert Safinamid (100 mg/d) auch spannungsabhängige Na+- und Ca++-Kanäle und hemmt die Freisetzung des exzitatorischen Transmitters Glutamat an überaktiven Synapsen. Diese Wirkkomponenten können für Patienten mit fluktuierender Parkinson-Krankheit (PD) einen Vorteil bieten.
Die Effekte der Umstellung von 1 mg/d Rasagilin auf 100 mg/d Safinamid wurden jetzt retrospektiv bei 17 Parkinson-Patienten untersucht, die während der Behandlung mit L-Dopa plus Rasa-
gilin (mit oder ohne Dopaminagonisten) unter Fluktuationen litten. Initial klagten sie über Wearing-Off-Symptome mit einem Score des Wearing-Off-Questionnaire-19 (WOQ-19) von ≥ 3. Die Umstellung erfolgte mit einem Wash-out von zwei Wochen.
Die Patienten wurden vier bis sechs Monate nach der Umstellung bewertet. Der Wechsel auf Safinamid 100 mg/d hatte bei neun der 17 Patienten (52,9 %) einen klinischen Nutzen: Wiesen anfänglich alle 17 Patienten (100 %) einen WOQ-19-Wert ≥ 3 auf, waren es am Ende nur noch acht (47,1 %). Der Unterschied war signifikant (p = 0,004). Auch die durchschnittliche Abnahme des WOQ-19-Scores erreichte Signifikanz (p = 0,011). Die neun Patienten unter Safinamid hatten einen WOQ-19-Score ≤ 2, also kaum subjektive Einschränkungen. Es wurden keine unerwünschten Ereignisse registriert.
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