Ein refraktärer SE (rSE) liegt bei Persistenz trotz Zweitlinienbehandlung (nach Benzodiazepinen) vor, ein superrefraktärer SE (srSE) bei Persistenz trotz 48-stündiger Anästhesie. In Einzelfallberichten und kleinen Fallserien mit insgesamt 28 SE-Patienten ging die Akut-Implantation eines VNS-Generators mit einer Erfolgsrate von 76 % bei einem generalisierter bzw. von 26 % bei einem fokalen refraktären SE einher.
In der umfangreichen aktuellen Recherche wurden jetzt insgesamt 45 Patienten identifiziert. Bei fünf wurde die VNS nicht-akut gegen eine Epilepsia partialis continua, bei einem gegen einen refraktären SE im Schlaf (EEG) und bei einem gegen refraktäre repetitive fokale Anfälle auf dem Boden einer akute Enzephalitis eingesetzt. 38 von ihnen hatten aufgrund eines rSE/srSE eine Akut-Implantation des VNS-Generators erhalten.
Die VNS-Akutimplantation bewirkte bei 74 % der Fälle (28/38 Pat.) eine Unterbrechung des rSE/srSE. In 18 % der Fälle (7/38 Pat.) wurde der SE nicht beendigt. Vier Patienten (11 %) verstarben (alle durch Grunderkrankung und höchstwahrscheinlich nicht durch die VNS). Die mediane Dauer der rSE/srSE-Episode vor der VNS-Implantation hatte 18 Tage (3 - 1.680 Tage) betragen. Nach der Implantation persistierte der rSE/srSE noch median acht Tage (3 - 84 Tage). Angesicht dreier Fälle, bei denen die SE-Beendigung nicht dokumentiert, aber ein insgesamt positives Langzeit-Outcome berichtet worden war, lag die Erfolgsrate bei insgesamt 82 % (31/38 Pat.). JL