255 Patienten mit MS, 247 mit entzündlicher Darmerkrankung (IBD) und 154 mit rheumatoider Arthritis (RA) sowie 306 Personen mit anamnestischer Depression/ Angststörung (DEP/ANX) ohne immunvermittelte Erkrankungen wurden drei Jahre lang nachbeobachtet. Bei den überwiegend weiblichen und durchschnittlich 49 Jahre alten Teilnehmern wurde jährlich die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) angewendet und die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung mit dem Symbol-Digit-Modalities Test (SDMT) bestimmt.
MS-Patienten schnitten schlechter ab
Die multivariable Analyse der Zusammenhänge zwischen psychischen Symptomen und den z-Scores des SDMT zeigte: Teilnehmer mit HADS-A-Werten ≥ 11 wiesen im SDMT (um ca. 5 Punkte) schlechtere Leistungen auf als jene ohne erhöhte Scores (β: -0,43; 95 %-KI: -0,65 bis -0,21), besonders ausgeprägt bei den RA-Patienten. Auf HADS-D-Scores ≥ 11 traf dies aber nicht zu .
Die MS-Gruppe zeigte zu allen Zeitpunkten die schlechtesten Leistungen im SDMT (und in weiteren kognitiven Tests). Der Unterschied war z. B. gegenüber der DEP/ ANX-Gruppe signifikant (β: -0,68; 95 %-KI: -0,88 bis -0,48). Darüber hinaus ging die Zunahme depressiver Symptomen im intraindividuellen Vergleich bei Teilnehmern aller vier Gruppen mit (um ca. 1,6 Punkte) schlechteren SDMT-Leistungen einher. Bei den MS-Patienten war dieser Effekt auf den SDMT signifikant (β: -0,12; 95 %-KI: -0,21 bis -0,021). Dies traf auf die Angst nicht zu. HL