Die Recherche der von Jan. 2000 bis März 2022 veröffentlichten Studien ergab zehn Kohorten- und acht Fall-Kontroll-Studien mit insgsamt 3,7 Mio. Personen einschließlich 31.153 Parkinson-Patienten. Neun Studien waren aus Nordamerika, fünf aus Asien und vier aus Europa.
Bei den Statin-Anwendern war das gepoolte relative Risiko (RR) für eine Parkinson-Erkrankung in der Gesamtkohorte im Vergleich zu den Nicht-Anwendern signifikant verringert (RR: 0,79; 95 %-KI: 0,68 - 0,91; p = 0,001). Allerdings war die Studienheterogenität hoch (I2: 82,05 %).
Die Risikominderung bestätigt sich in zahlreichen Subgruppenanalysen (hohe vs. niedrige Studienqualität, Studienland, Adjustierung auf Geschlecht, Alter und/oder Raucherstatus etc.) mit gepoolten RRs zwischen 0,75 und 0,85. Das Parkinson-RR bei Statin-Einnahme für Männer betrug in vier Studien 0,62 (p = 0,04) und für Frauen in drei Studien 0,47 (p = 0,001).
Lang- versus Kurzanwendung
Bei der Stratifizierung nach Expositionsdauer ging allerdings nur die Langzeitanwendung (> 5 Jahre) von Statinen mit einem signifikant, nämlich um 51 %, verringerten Parkinson-Risiko in zwei Studien einher (RR: 0,49; p = 0,02), aber nicht die kurze (< 1 Jahr) Statin-Einnahme in sechs Studien (RR: 0,94; p = 0,73).
Unter den lipophilen Statinen Simvastatin und Atorvastatin wurde das Parkinson-Risiko in sechs bzw. fünf Studien um 33 % (RR: 0,67; p = 0,001) bzw. um 27 % (RR: 0,73; p = 0,003) reduziert, während die gepoolten RRs für die hydrophilen Statine Lovastatin und Pravastatin in je drei Studien nicht signifkant ausfielen (0,89; p = 0,46 bzw. 1,09; p = 0,72). JL