Rotterdam-Studie an älteren Menschen

Neuro-Depesche 12/2013

Vermehrt Mikroblutungen unter Clopidogrel

Clopidogrel verringert bekanntlich die Inzidenz atherothrombotischer Ereignisse, doch geht seine Anwendung mit einem höheren Risiko für Hirnblutungen einher. Ob der Thrombozytenaggregationshemmer das Auftreten von zerebralen Mikroblutungen (Cerebral microbleeds, CMB), die eine subklinische Mikroangiopathie anzeigen, fördert, wurde nun in den Niederlanden anhand der Daten der prospektiven Rotterdam-Studie an Älteren ohne Schlaganfallanamnese untersucht.

In der Querschnittsstudie wurden die Daten von 4408 Schlaganfall-freien Patienten im Alter ≥ 45 Jahren (durchschnittl. ca. 64 Jahre) ausgewertet, von denen 121 Clopidogrel erhalten hatten und 4287 niemals mit dem Thrombozytenaggre­gationshemmer behandelt worden waren.

Ihre MRT-Aufnahmen wurden auf das Vorliegen von CMB durchgesehen. Anschließend wurden die Befunde – unter Adjustierung auf Alter, Geschlecht, kardiovaskuläre Risikofaktoren und die Einnahme von Herz-Kreislauf-Medikamenten (einschl.ASS) – in einer multiplen Regressionsanalyse auf Relationen mit der Clopidogrel-Einnahme hin ausgewertet.

Bei den 121 Patienten mit Clopidogrel-Einnahme fand sich mit 37,2% vs. 17,2% eine deutlich höhere Prävalenz an CMB (Odds Ratio: 1.55; 95%-KI: 1,01–2,37) und ein deutlich höherer Anteil an Patienten mit vielen (> 4) CMB (OR: 3,19; 95% KI: 1.52–6,72). Darüber hinaus ging die Clopidogrel-Einnahme mit einer signifikant höheren Rate an tiefen oder infratentoriellen CMB (OR: 1,90, 95%-KI: 1,05– 3,45) einher. Allerdings ließen sich für die Unterschiede in der CMB-Prävalenz in der Clopidogrel-Gruppe keine assoziierten Faktoren wie beispielsweise Grund der Verschreibung, KHK-Anamnese oder genetischen CYP2C19-Varianten identifizieren.

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