487 Patienten mit primärem RLS (medianes Alter 71 Jahre; 67,4% Frauen) und 354 gesunde Kontrollen (medianes Alter 68 Jahre; 47,7% Frauen) hatten den standardisierten Fragebogen ausgefüllt. Median bestand ihr (zumeist schweres) RLS seit 14 Jahren. Neun von zehn Patienten (91,7%) wurden medikamentös – zumeist mit Dopaminagonisten (DA) – behandelt.
Eine kardiovaskuläre Krankheit (CVD), definiert als eine selbstberichtete KHK, Herzinsuffizienz, Arrhythmie oder Schlaganfall, lag bei 22% vs. 15% der Kontrollen vor. Auch ein Hypertonus, der ebenfalls auf Patientenangaben (oder einer entsprechenden Medikation) beruhte, war bei den RLS-Patienten dieser Studie insgesamt häufiger (41,4% vs. 30,2%).
Im unadjustierten Modell war eine CVD bei den RLS-Patienten signifikant häufiger (Odds Ratio: 1,58; p = 0,01). Allerdings wiesen RLS-Patienten auch vermehrt verschiedene kardiovaskuläre Risikofaktoren auf. Somit verlor sich die Signifikanz nach Adjustierung auf Alter, Geschlecht und BMI (Modell 1: OR: 1,47; p = 0,06) bzw. auf andere mögliche Einflussfaktoren wie Alkoholkonsum, Antidepressiva- Einnahme, Schlafapnoe-Syndrom, Depression, Insomnie und Tagesmüdigkeit (Modell 2: OR: 1,19; p = 0,59).
In ganz ähnlicher Weise war ein Hypertonus unadjustiert mit einem RLS assoziiert (OR: 1,63; p = 0,001), nicht aber nach der geschilderten Adjustierung (Model 1: OR: 1,28, p = 0,14 bzw. Model 2: OR: 0,96, p = 0,86). In keinem Modell fand sich nach Berücksichtigung von Hypertonus ein signifikanter Zusammenhang zwischen RLS und KHK, Herzinsuffizienz, Arrhythmie oder Schlaganfall.
RLS-Dauer, -Schwere, und -Behandlung sowie Schlafstörungen und depressive Symptome hatten in den adjustierten Modellen keinen Einfluss auf CVD und Hypertonus – und auch umgekehrt fanden sich keine Bezüge. JL