CDK-Inhibition wirksamer durch höhere Selektivität
Gyn-Depesche 3/2020
Verlängertes Gesamtüberleben
Für Ribociclib konnte in einer zweiten Phase-III-Studie ein positives Ergebnis bei postmenopausalen Patientinnen mit fortgeschrittenem Mamma-CA erzielt werden.
Aus den Ergebnissen der zweiten Interimsanalyse der Phase-III-Studie MONALEESA-3 ging hervor, dass die Kombinationstherapie aus Ribociclib, einem selektiven Cyclin-abhängigem Kinaseinhibitor, und Fulvestrant, einem Zytostatikum aus der Gruppe der Antiöstrogene, zu einer signifikanten Verbesserung des Gesamtüberlebens bei postmenopausalen Patientinnen mit HR+/ HER, fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom führte als Fulvestrant allein. So lag das geschätzte Gesamtüberleben nach 42 Monaten bei 57,8 % in der Ribociclib-Gruppe, verglichen mit 45,9 % unter Placebo. Im Vergleich zu einer Behandlung mit Fulvestrant allein betrug die Reduktion des Sterberisikos 28 %. Zudem konnte eine Verlängerung des medianen progressionsfreien Überleben (PFS) unter Erstlinientherapie mit Ribociclib beobachtet werden. Die häufigsten unter Kombinationstherapie aufgetretenen relevanten unerwünschten Ereignisse vom Grad 3 bis 4 waren Neutropenie, Leukopenie, hepatobiliäre Toxizität, QTc-Verlängerung und interstitielle Lungenerkrankung. Als einen Grund für den vorliegenden Behandlungseffekt einer Therapie mit Ribociclib vermutet man unter anderem dessen höhere Selektivität für CDK4 gegenüber CDK6. Diese neuen Daten weisen daraufhin, dass die Kombinationstherapie bei Patientinnen mit fortgeschrittener Erkrankung auch als Erstlinientherapie in Erwägung gezogen werden sollte. GH
Quelle: Pressemitteilung: MONALEESA-3: Verlängertes Gesamtüberleben mit Ribociclib von Novartis bei fortgeschrittenem HR+/HER-Mammakarzinom. Nürnberg, 20.4.2020