Neuro-Depesche 11/2014

Verbesserung der Kognition im Rahmen der Depression

Kognitive Defizite im Rahmen einer Depression können die Funktionalität massiv beeinträchtigen. In klinischen Studien verbesserte das multimodale Antidepressivum Vortioxetin neben der depressiven Symptomatik auch wichtige Bereiche der Kognition.

Kognitive Dysfunktionen treten bei 25 bis 40% aller Patienten mit Depression unabhängig von Alter, Geschlecht und Komorbiditäten auf. Die kognitiven Dysfunktionen können unabhängig von einer Verbesserung der depressiven Stimmung zu den funktionellen Beeinträchtigungen im Alltag und Beruf beitragen und können der Entwicklung einer vollständigen Recovery entgegenstehen, berichtete Prof. Dr. Bernhard Baune, Adelaide/Australien. Bislang wurde eine Veränderung der kognitiven Defizite unter einer antidepressiven Therapie in klinischen Studien häufig nicht gezielt untersucht. Umso wichtiger sind daher die Ergebnisse der FOCUS-Studie mit Vortioxetin, der ersten randomisierten, kontrollierten Vortioxetin-Studie mit einer Veränderung der kognitiven Beeinträchtigungen als primärem Endpunkt. In einer Dosis von 10 und 20 mg führte das multimodale Antidepressivum zu einer gegenüber Plazebo signifikanten Verbesserung sowohl der Depressionssymptome (MADRS) als auch der mit dem DSST (Digit Symbol Substitution Test) und dem RAVLT (Rey Auditory Verbal Learning Test) erfassten kognitiven Dysfunktionen (p < 0.0001). Die Wirkung auf die Kognition sei wohl unabhängig von der antidepressiven Wirkung von Vortioxetin, berichtete Dr. Julia Jaeger, New York/USA. Wie bereits in der FOCUS-Studie zeigte Vortioxetin auch in der CONNECT-Studie direkte Effekte auf kognitive Dysfunktionen. Es führte zu einer signifikanten Verbesserung der kognitiven Funktion im DSST (p < 0,05 vs. Plazebo). Signifikante Vorteile ergaben sich auch in der Einschätzung der kognitiven Dysfunktionen durch die Patienten selbst (Perceived Deficits Questionnaire, p < 0,01) und im klinischen Gesamteindruck (Clinical Global Impression – Improvement, p < 0,05), was laut Jaeger die klinische Relevanz der Veränderung im DSST belegt. AAA

„Addressing more than mood in depression” und „Linking neurocircuitries and imaging to cognitive function in depression”, ECNP, Berlin, 18.10.2014. Veranstalter: Lundbeck

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