Diffusion tensor imaging der Weißen Substanz bei Depressiven
Veränderungen bei unbehandelten Patienten?
Eine internationale Forschergruppe untersuchte anhand einer systematischen Übersicht und Metaanalyse bei Patienten mit einer Major Depression mikrostrukturelle Veränderungen der weißen Substanz (White matter, WM) im Diffusion tensor imaging (DTI). Das Besondere war, dass nur medikamentös unbehandelte Patienten beurteilt wurden.
Kommentar
Bisherige DTI-Studien hatten bei Depressiven WM-Schädigungen ergeben, doch waren dabei stets auch medikamentös behandelte Patienten berücksichtigt worden. Die aktuelle Studie belegt Veränderungen nun auch bei medikamentös unbehandelten Depressiven, schließt also Medikationseffekte aus. FA-Reduktionen im Balkenknie und den anterioren Thalamus-Projektionen bei den therapienaiven Patienten könnten nicht zuletzt auf eine neuroanatomisch bedingte Vulnerabilität für eine Major Depression hindeuten.
Jiang J et al.: Microstructural brain abnormalities in medication-free patients with major depressive disorder .... J Psychiatry Neurosci 2016; 42(1): 150341 [Epub 25. Okt.; doi: 10.1503/jpn.150341]