30 Kinder mit und 30 ohne ADHS vom hyperaktiven Typ im Alter zwischen neun und zwölf Jahren wurden darauf getestet, wie sicher sie geschätzte Zeitintervalle reproduzieren können. Die Kinder beobachten ein Lämpchen und schätzten die Dauer seines Aufleuchtens (drei, sechs, 12 oder 24 Sekunden). Im Anschluss versuchten sie, durch Niederdrücken eines Knopfes, das geschätzte Zeitintervall zu reproduzieren. Jedes Kind nahm an 64 dieser Testeinheiten teil. Im Vergleich zur Kontrollgruppe fiel es den Kindern mit ADHS deutlich schwerer die vorgegeben Zeitintervalle korrekt wiederzugeben, besonders die längeren Intervalle. Außerdem nahm die Qualität der Schätzungen bei den ADHS-Kindern stärker als bei den Probanden der Kontrollgruppe mit zunehmender Dauer des Testablaufs ab. Die ungenaue Wahrnehmung steht in Verbindungen mit den exekutiven Funktionen und geht möglicherweise auf gestörte Abläufe im präfrontalen/frontalen Kortex zurück.
Lernprozesse beeinträchtigt?
Neuro-Depesche 6/2003
Veränderte Zeitwahrnehmung bei ADHS
In einer Studie an Kindern mit und ohne Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) wurde das zeitliche Wahrnehmungsvermögen getestet. Beeinträchtigungen in dieser Funktion können einen negativen Einfluss auf Lernprozesse haben.
Quelle: Meaux, JB: Time perception differences in children with and without ADHD, Zeitschrift: JOURNAL OF PEDIATRIC HEALTH CARE, Ausgabe 17 (2003), Seiten: 64-71