Suchtgefährdung

Neuro-Depesche 4/2014

Verändern Stimulanzien die Risiken?

Kinder und Jugendliche mit einer ADHS greifen häufiger zu Drogen, Alkohol und Nikotin als der Rest der Bevölkerung. Derzeit ist unklar, ob eine Stimulanzientherapie das Risiko für Missbrauch/Abhängigkeit von Drogen und Alkohol erhöhen oder verringern kann. Dänische Kinder- und Jugendpsychiater untersuchten dies und mögliche Risikofaktoren nun in einer prospektiven Langzeit-Follow-up-Studie bei mehr als 200 Erwachsenen mit ADHS.

Ausgewertet wurden die Daten von 183 Männern und 25 Frauen mit einer ADHS-Diagnose nach ICD-10, die in ihrer Kindheit mit Stimulanzien (Methylphenidat, Dexamphetamin) behandelt worden waren.

Hospitalisierungen aufgrund einer Substanzkonsum-Störung (Abhängigkeit oder Missbrauch von Drogen wie Opioide, Cannabis, nicht-verschriebene Benzodiazepine etc. oder von Alkohol) wurden anhand der Daten des dänischen Psychiatrie-Zentralregisters erfasst. Zum Zeitpunkt der Nachbeobachtung waren die 208 Patienten durchschnittlich 31 Jahre alt. 2,15 Millionen Dänen dienten als Bevölkerungsreferenz.

15 der 208 ADHS-Patienten erhielten die Diagnose einer Substanzstörung (7,2%); je elf wiesen eine Drogen- bzw. Alkoholproblematik auf, sieben Patienten beides. Das relative Risiko (RR) gegenüber der Bevölkerung betrug 7,7 bzw. 5,2. Die Frauen waren jeweils deutlich stärker gefährdet als die Männer: Das RR einer Drogenproblematik betrug 5,9 bei den Männern, aber 38,7 bei den Frauen. Das RR für eine Alkoholproblematik gegenüber der Bevölkerung lag bei 4,5 bei den Männern, aber bei 21,5 bei den Frauen.

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