Dopaminagonist vs. Antikonvulsivum

Neuro-Depesche 6/2010

Unterschiedliche Akutwirkungen auf Schlaf und RLS-Symptome

Zur Therapie des RLS werden in erster Linie dopaminerge Medikamente, alternativ aber nicht selten auch Antikonvulsiva und Opioide eingesetzt. Wiener Wissenschaftler stellten nun in einer direkten plazebokontrollierten Vergleichsstudie fest, dass der Dopaminagonist Ropinirol und das Antikonvulsivum Gabapentin als Einmalgabe die Symptomatik der RLS-Kranken und ihren Schlaf offenbar ganz unterschiedlich beeinflussen können.

In der randomisierten Doppelblindstudie unterzogen sich die 80 Patienten mit idiopathischem RLS im Durchschnitssalter von knapp 60 Jahren einer Polysomnographie (drei Schlaflabor-Nächte: Screening – Plazebo – Medikament) und umfassenden psychometrischen Untersuchungen, um die Akuteffekte der beiden unterschiedlichen Substanzen zu erfassen. Jeweils 40 RLS-Patienten erhielten in der dritten Nacht 300 mg Gabapentin oder 0,5 mg Ropinirol.

Die Schlafeffizienz besserte sich gegenüber Plazebo unter Gabapentin deutlich (von 71,7 auf 89,5%), blieb unter Ropinirol weitgehend unbeeinflusst (80,4 vs. 82,6%), dies traf auch auf die Schlaflatenz zu, die unter Gabpentin um 12 Minuten abnahm und unter Ropinorol um 3 Minuten anstieg. Die Unterschiede zwischen den beiden Medikamenten waren signifikant (p < 0,01).

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Fazit
?! Während der Dopaminagonist Ropinirol als unmittelbare Therapiewirkung nach einmaliger Gabe im Wesentlichen nur die PLM verringerte, war das Antikonvulsivum Gabapentin darin zwar wenig wirksam, verbesserte aber etliche Paramater der objektiven und subjektiven Schlafqualität gegenüber Plazebo und dem Komparator signifikant. Die Autoren mutmaßen, dass diese unterschiedlichen Akuteffekte beim einzelnen Patienten als prognostische Marker des weiteren Ansprechens dienen könnten. Echte Aussagen über die Langzeiteffekte der beiden Wirkstoffe (oder Substanzklassen) lassen sich aus dieser Studie aber nicht ableiten.

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